Dachausbau II – Der Boden

Da der Dachboden auch während des Ausbaus als Stauraum dienen musste, haben wir in Etappen gearbeitet: erst im hinteren Teil alles gespachtelt und gestrichen, dann alle Kisten etc. dort hin gestellt und vorne die Wände gemacht, und schließlich haben wir mit dem Boden verlegen im vorderen „Zimmer“ angefangen, dann das Regal gebaut um den ganzen Krempel direkt „aufräumen“ zu können und uns dann an den hinteren Abschnitt gemacht. Wer aufmerksam geschaut hat, hat also im vorherigen Artikel den fertigen Boden vorne schon gesehen, ich wollte ihm aber einen extra Beitrag widmen.

Warum Kork?

Für uns stand schon früh fest, dass wir Kork verkleben wollten. Warum eigentlich? Die Vorgänger haben auf dem Boden OSB-Platten verlegt – in verschiedenen Höhen mit einigen Stufen (zum Beispiel das Podest wo das Regal nun steht), was wir zwar nicht so richtig nachvollziehen können, aber uns auch nicht die Arbeit machen wollten den ganzen Boden wieder aufzureißen um dann bei Null zu beginnen. Zumal einige Rigipsplatten dann auch hätten runter müssen, damit wir dran kommen. Und an den Rattenschwanz will ich gar nicht denken! Nene, hier haben wir es uns einfach gemacht und es eben so hingenommen. Außerdem sind so schiefe Ecken, Winkel und viele Balken im Raum, dass es um einiges schwieriger gewesen wäre „Kork-Parkett“ zurecht zu sägen. So konnten wir die Korkplatten einfach mit dem Cutter zurecht schneiden. Zu guter Letzt ist der Boden trotz der OSB Platten nicht gerade, aber der Kork so flexibel, dass er sich dem anpasst. Zumindest die 4mm-Platten, die wir verarbeitet haben.

Auswahl des Kork-Anbieters

Wir hatten schon bei vorherigen Bauabschnitten gesehen, dass das Ökozentrum Gießen, wo wir beispielsweise die Dielen für den Küchenboden gekauft haben, auch Kork anbietet. Bei Recherchen im Internet mussten wir bald feststellen dass es A nicht viel Kork zum Verkleben gibt, B das meiste davon Furnier ist, C nicht günstiger als beim Ökozentrum aber D dafür jede Menge Chemie enthält. Also ist die Wahl schnell gefallen. Auch der Kleber, der hier angeboten wurde ist auf natürlicher Basis, dunstet nicht aus…..

Das hier war es konkret: hebo Korkparkett in Farbe/Muster aro und Multi-Coll Premium Dispensions-Nassklebestoff der Firma Wulff.

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Korkparkett mit pasendem Kleber

Jetzt aber zum Praktischen, und natürlich auch ein paar Bilder!

Das Verlegen / Verkleben

Als der Kork bei uns war mussten wir uns erst mal mit der Frage beschäftigen, in welcher Richtung und mit welchem Muster wir verlegen wollen, wo fangen wir an und an welcher Wand, an welchem Winkel orientieren wir uns überhaupt? Gar nicht so einfach!

Wenn man recherchiert wird eigentlich überall empfohlen in der Raummitte zu beginnen, damit der Verzug, den man evtl im Laufe der Zeit bekommt, in keine Richtung so stark wird dass es auffällt. Naja, in einem Raum der keine rechten Winkel hat irgendwie Unsinn, also haben wir einfach hinten an der Wand angefangen.

Vor dem Verlegen haben wir den Boden, besonders dort wo die OSB Platten aufeinander treffen, noch abgeschliffen, um scharfe Kanten zu vermeiden, die den Kork von unten kaputt machen könnten. Und natürlich nochmal ordentlich gesaugt.

Der Ökokleber trocket übrigens recht schnell,daher haben wir ihn auch immer nur Reihenweise mit einer Spachtel aufgetragen, die Platten kamen dann direkt drauf. (Mit den sonst üblichen Klebern pinselt man wohl erst den ganzen Raum ein, dann auch jede Platte von hinten, und beginnt erst nach einer Weile zu verlegen.)

Da der Kork natürlich und unversiegelt ist, haben wir ihn nach dem Trocknen noch mit Hartöl geölt.

Fertig waren wir allerdings noch lange nicht, bei so vielen Ecken und Winkeln gab es noch ganz schön viel „Fuddelarbeit“. Leistchen mussten angebracht werden… Als Fußleisten haben wir einigermaßen flexible Leisten gekauft, keine Ahnung unter was für eine Kategorie die fallen, auf jeden Fall konnten wir sie super mit Nägeln am Boden fest tackern und sie haben sich schön den Unebenheiten von Wand und Boden angepasst.

Hier noch ein paar Ecken, bei denen Kreativität gefragt war und Basti mal wieder sein ganzes Holzbearbeitungsarsenal einsetzen konnte. Vom Hobel, über die Oberfräse, diverse Sägen und Schleifer…..

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Fußleiste inkl. Kabelkanal

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Leicht abfallender Übergang zum anderen Zimmer – hier wurden viele kleine Korkstückchen aufeinander geklebt und später zu einem Aufgang abgeschliffen.

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Blende zum Podest wird angepasst

 

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Bodenleistchen um Kamin

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Leistchen um Kamin – der nach jedem stärkeren Regen leider anfängt „zu bluten“.

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Schräg verlaufende Fensterbank

Was jetzt noch fehlt ist eine Lampe im vorderen Teil, eine ordentliche Treppe und ein Geländer. Aber alles zu seiner Zeit!

Ein Gedanke zu “Dachausbau II – Der Boden

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